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Aktuelle Wohnungsmarkt-Analyse für den Landkreis Havelland

01.02.2021 19:53
(Kommentare: 3)

Neues Siegel als „Sozial-Kompass“ für den Wohnungsmarkt: „MEINFAIRMIETER“

Kein Wohnraum für Geringverdiener – die Mieten für einfache Wohnungen stiegen 2,9-mal so stark wie die Lebenshaltungskosten

Der Landkreis Havelland auf dem „Wohn-Prüfstand“ für Haushalte mit niedrigen Einkommen: Die vom Job-Center übernommenen Mieten für Single-Haushalte stiegen innerhalb von gut sechs Jahren (März 2014 bis August 2020) um
19,1 Prozent, während die Verbraucherpreise in diesem Zeitraum nur um
6,5 Prozent zulegten.

„Bei den Mieten wird oft rausgeholt, was rauszuholen ist. Dabei bauen Vermieter auf die Job-Center‘ als ‚zuverlässige Zahlstelle‘. Diese übernehmen die Kosten für Wohnungen ‚einfachen Standards‘. Auf genau diese Wohnungen sind aber nicht nur Hartz-IV-Empfänger angewiesen, sondern eben auch die vielen anderen Haushalte mit niedrigen Einkommen“, sagt der Leiter des Pestel-Instituts, Matthias Günther. „Das Angebot an günstigen Wohnungen sei rar. Gerade Neuvermietungen nutzten viele Vermieter, um Maximalmieten zu erzielen“. Um eine bessere Orientierung bei Wohnungsangeboten zu bekommen, gibt es jetzt ein Mieter-Gütesiegel: „MEINFAIRMIETER“ prüft als Wohnungsmarkt-Label insbesondere die soziale Verantwortung von Vermietern. Matthias Günther hat die Gründung des Gütesiegels mit initiiert. Mehr Informationen unter: www.meinfairmieter.de.

Das Siegel sei ein „Sozial-Kompass für den Wohnungsmarkt“ – und für weite Teile der Bevölkerung relevant: Fast ein Viertel der Beschäftigten arbeitet nach Angaben des Pestel-Instituts bundesweit im Niedriglohnsektor: Vom Mindestlohnbezieher über Alleinerziehende bis hin zu Rentnern, die ihre kleine Rente mit einem Minijob aufbesserten. „Der Staat agiert inzwischen mangels eigener Wohnungen als Mietentreiber, weil er Mieten akzeptieren muss, bei denen viele Vermieter offensichtlich die Schmerzgrenze ausreizen“, so Matthias Günther.

Aber auch unter den Vermietern macht sich zunehmend Unmut breit. Vor allem die vielen noch vorhandenen Wohnungsgesellschaften in öffentlichem Eigentum und die Genossenschaften fühlen sich zu Unrecht in der Schublade der „gierigen Vermieter“ wieder.

„Wie alle anderen Unternehmen müssen auch Wohnungsunternehmen Gewinne erzielen, um langfristig bestehen zu können. Die Umsetzung jedes Mieterhöhungsspielraums ist dabei aber nicht nötig. Gerade beim Grundbedürfnis Wohnen kann der Grundsatz, dass der Gebrauch von Eigentum zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen soll, nicht stark genug betont werden“, so Günther.

Auch hinter der Wohnungsmarkt-Analyse für den Landkreis Havelland steht das Gütesiegel „MEINFAIRMIETER“, das vom Pestel-Institut durch dessen Leiter, Matthias Günther, mit initiiert wurde. Faire Vermieter, ob öffentlich, genossenschaftlich oder privat, müssen für die Wohnungssuchenden erkennbar sein. In der Schaffung von Markttransparenz wird ein Schwerpunkt der Arbeit des Gütesiegels gesehen. „Aber natürlich werden wir auch wohnungspolitische Forderungen wie etwa die dringend notwendige Stärkung des Sozialwohnungsbestandes und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau insgesamt im Fokus haben“, betonen die Gründer des Gütesiegels. Denn letztlich hat eine unzureichende Wohnungspolitik dazu geführt, dass auch im Landkreis Havelland trotz eines leichten rechnerischen Wohnungsüberhangs die Mieten für einfache Wohnungen stark gestiegen sind.

Quelle: MEINFAIRMIETER Gütesiegel e. V. i.G.

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Kommentar von kenner |

Leider ist dieser Artikel wiedermal ein BAustein linker Ideologie. Nach den Unterlagen der hiesigen Unternehmen und der jährlich zu meldenten Daten, aus denen ein MArktbericht erstellt wird, sind ie Mieten in den letzten 30 Jahren deutlich unter den steigenden Lebenshaltungskosten (Inflation) zurück geblieben. (Quelle BBU; Stadt RN) Vor allem Wohnungsgenossenschaften haben viel investiert und die Investitionen eben nicht vollständig umgelegt. Die Bestandsmieten blieben weitgehend konstant, die Neuvetragsmieten sind auf Basis der hohen Investitionen nur leicht gestiegen. Das Westhavelland ist immernoch diesbezüglich sehr mieterfreundlich. Der Anstieg der Nebenkosten basiert auf die massive Verteuerung von Energie, Lohnnebenkosten u.ä. Herr Günther, wo haben Sie Ihre Daten her? Sie hetzen mit ungeeigneten Zahlen gegen Vermieter! Die Gewinne, die Sie aufführen sind völlig unrealistisch. Aktuell sind die Mieten im Westhavelland vor dem Hintergrund der explodierenden BAukosten kaum noch auskömmlich. Beschäftigen Sie sich mal mit der DDR Wohnungspolitik.

Kommentar von Rathenower |

Die Kaltmiete sieht man auf dem ersten Blick! Viel schlimmer sind die Nebenkosten! Wir bezahlen hier für Sachen die nur Alibimäsig ausgeführt werden!
Wenn ich die 3 Blocks im Carré, die Mieter und ihre Nebenkosten zusammen rechne müssten wir hier einen privaten Hausmeister haben!
Genauso angebliche Heiz- und Warmwasser kosten von 50€ und das bei Fernwärme, lächerlich! Das ist wahrscheinlich die Grundgebühr aber nicht die eigentlichen kosten!

Kommentar von D. Heymann |

Das Marktgleichgewicht aus Angebot und Nachfrage wird durch jegliche künstliche Eingriffe, so auch Sozialleistungen, Deckelungen oder auch Subventionen erheblich beeinflusst.
Nur logisch, dass Vermieter, wie viele Andere auch an die Staatskasse wollen.

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