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An zwei Tagen kontrollierte die Wasserschutzpolizei der PD West mit einer Kontrolloffensive gezielt Jetski

03.07.2018 14:42
(Kommentare: 1)

Peter Meyritz, Leiter der Polizeidirektion West:

„Auch dieses Jahr haben wir uns entschlossen, auf den Wasserstraßen der Polizeidirektion West all diejenigen zu kontrollieren, die in dem Irrglauben unterwegs sind, dass auf dem Wasser keine Regeln und Vorschriften gelten, sondern der Spaß im Vordergrund und die Sicherheit anderer Menschen im Hintergrund stehen. Schwerpunktmäßig werden bei diesen Kontrollen Wassermotorräder im Fokus der Kollegen stehen. Um die Chaoten und potentiellen Raser besser lokalisieren und später antreffen zu können, haben wir Kollegen zu Wasser, auf dem Land, und in der Luft, deren enge Zusammenarbeit im Ergebnis die Sicherheit auf den Wasserwegen erhöhen wird.“

Ein Jetski verleitet aufgrund der Motorisierung und Wendigkeit zum schnellen und risikoreichen Fahren. Doch das Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit und die Missachtung der geltenden Vorschriften auf Binnengewässern Brandenburgs ist eine Ordnungswidrigkeit und kann mit Bußgeldern von 150 und 250 Euro geahndet werden. Da in der Vergangenheit festgestellt werden musste, dass Jetski auch immer mehr auf Binnengewässern benutzt werden und die Polizeidirektion West tatsächlich ca. 300 km# schiffbare Wasserstraße zu kontrollieren hat, sind die Wassermotorräder ein Themengebiet, welches uns zunehmend beschäftigt.

Auch die in den letzten Jahren merklich zunehmende Anzahl an sogenannten Partyflößen beeinflusst das Einsatzgeschehen von der Wasserschutzpolizei mehr als noch vor einigen Jahren. Da Geräusche auf dem Wasser, wie jeder weiß, sehr gut und über eine große Distanz getragen werden, fühlen sich Menschen, deren Wohnsitz am Wasser liegt, nicht selten gestört. Sollten sich Bürger wegen der Lärmbelästigung beschweren, was zwangsläufig zum polizeilichen Einsatz wegen Ruhestörung führt, ist dieser Einsatz nicht in jedem Fall einfach zu bewältigen, da sich die Verursacher in einer exponierten Position auf dem Wasser befinden, wo man sie kaum oder nur schwer erreichen kann.

Die Wasserschutzpolizei der Polizeidirektion West beabsichtigte durch die Kontrolloffensive der letzten beiden Tage (Freitag, den 29. und Samstag, den 30.06.2018) das höhere Gefahren- und Belästigungspotenzial der Wassermotorräder aufzuzeigen und bei den Nutzern ein selbstkritisches Verständnis für Ihren fahrbaren Wasseruntersatz  zu erreichen. Denn Jetski können nicht nur sehr laut sein, sondern für Menschen, insbesondere für Schwimmer, Badende, Erholungssuchende aber auch für Flora und Fauna nicht unerhebliche Gefahren sowie Belästigungen erzeugen.

Aus diesen benannten Gründen hat der Gesetzgeber für das Nutzen eines Jetskis auf Binnenschifffahrtsstraße gewisse Regeln aufgestellt und Grenzen aufgezeigt, die in der Wassermotorräder-Verordnung festgelegt worden sind. Da sich manche Fahrer der Wassermotorräder vor dem Fahren auf Binnengewässern nicht mit den geltenden Regeln vertraut machen, sollten die zurückliegenden Kontrollen auch einen aufklärenden Charakter haben. So hielten die Kollegen auch Fahrer von Wassermotorrädern  an, die sich korrekt verhielten, es wurden hier zum Beispiel Hinweise auf Änderungen in den geltenden Vorschriften gegeben und Fragen beantwortet. Unwissenheit schützt zwar nicht vor Strafe, aber man begeht einen Fehler üblicherweise ja nur einmal, sodass die präventiven Unterhaltungen der Kollegen auf dem Wasser hoffentlich Erfolg hatten.

Zur Erklärung: Schnelle Wasserfahrzeuge dürfen nur auf besonders gekennzeichneten und dafür freigegebenen Wasserflächen gefahren werden. Im Land Brandenburg sind bisher keine Wasserflächen (Binnenschifffahrtsstraßen) zum Fahren mit Wassermotorrädern freigegeben. Insofern können die Wassermotorräder nicht wie normale Sportboote betrieben werden, sondern dürfen erst in unmittelbarer Nähe einer freigegebenen Binnenwasserstraße überhaupt ins Wasser gesetzt werden. Das schnelle Fahren auf Wasserskistrecken ist – ohne einen Wasserskiläufer zu ziehen - ebenfalls nicht zulässig. Weiterhin sind grundsätzlich die geltenden Geschwindigkeitsbeschränkungen einzuhalten und lediglich ein Geradauskurs zu fahren. Mehrmalige Hin- und Herfahrten in kurzer Zeit sind ebenfalls nicht zulässig. Bei jeglichen Fahrten darf kein anderer gefährdet, behindert oder über Gebühr belästigt werden.

Zur Einhaltung dieser Vorschriften führte die Wasserschutzpolizei spezielle Kontrollen durch. Die WSP der Polizeidirektion West führte heute (30.06.2018) und gestern (29.06.2018) eine groß angelegte Kontrolloffensive auf den Gewässern rund um Werder/Havel durch. Da die Sonne strahlte und die Temperaturen die Menschen ans Wasser zogen, herrschte reger Sportbootverkehr. Mit mehreren, teils auch zivilen WSP-Booten, der schwimmenden Leitzentrale WSP 1 sowie zeitweise auch mit einem Polizeihubschrauber und Kollegen an Land auf Motorrädern, kontrollierten die Polizisten insgesamt 48 Wasserfahrzeuge, wovon 12 der Kontrollen Jetski galten. 22 Ordnungswidrigkeitenverfahren wurden geahndet, wobei 13 Verstöße im Bußgeldbereich lagen und 12 hiervon wiederum Verstöße gegen die Wassermotorräderverordnung darstellten. Am 30.06.2018 wurde außerdem ein Mann angetroffen, der sein Boot mit 1,43 Promille führte. Er wurde zur Blutprobe an die Kollegen auf dem Land übergeben. Weiterhin konnten die Kollegen des Krad- und Eskortendienstes noch 3 Ordnungswidrigkeiten auf der Straße ahnden. In drei Fällen wurde eine Mitteilung zum Ruhen bzw. des Entzuges des Sportbootführerscheines gefertigt.

Beim Flug über die Havel konnte der Polizeihubschrauber einen Jetski feststellen, der 3-4 Mal so schnell fuhr, wie erlaubt. Zu allem Überfluss hatte er auch seinen Sohn mit auf dem Wassermotorrad. Durch die gelungene Vernetzung der Kollegen in der Luft mit denen auf dem Wasser, konnte der Mann wenig später durch die Kräfte auf dem Wasser angetroffen werden. Der Mann muss mit einer Entziehung seiner Fahrerlaubnis rechnen.                                              

Therese Franz

Pressestelle der Polizeidirektion West

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Kommentar von Theo |

Das wird ja mal Zeit.

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