Bildungsnotstand an der Grundschule „Friedrich Ludwig Jahn“ Rathenow – Eltern fordern sofortiges Handeln der Landesregierung

Als Eltern der Schülerinnen und Schüler der Friedrich-Ludwig-Jahn-Grundschule sind wir alarmiert, besorgt – und zunehmend wütend. Die ohnehin angespannte Situation an unserer Schule verschärft sich durch aktuelle Haushaltsentscheidungen auf Landesebene drastisch. Wir fordern die Landesregierung auf, endlich zu handeln – bevor der Bildungsauftrag an unserer Schule vollends scheitert.
Im kommenden Schuljahr werden die Kürzungen konkret und spürbar:
Massive Einschnitte im Bereich individueller Förderung und Deutsch als Zweitsprache (DaZ):
Die zur Verfügung gestellten Stunden für gezielte Förderung leistungsschwächerer Kinder sowie für Kinder, die Deutsch nicht als Muttersprache sprechen, wurden deutlich reduziert. In der Konsequenz verliert unsere Schule zwei volle Lehrer/-innenstellen, die bislang essenziell für die Unterstützung dieser Kinder waren. Ohne diese Hilfe stehen viele Kinder in ihrer Lernentwicklung buchstäblich alleine da.
Neue Vorgaben zur Klassenzusammensetzung – größere Klassen, weniger Personal:
Durch eine geänderte Bandbreitenregelung müssen im kommenden Schuljahr die ersten Klassen zusammengelegt werden. Das bedeutet: bis zu 30 Kinder in einer Lerngruppe – im sensibelsten Bildungsabschnitt überhaupt. Diese Maßnahme kostet nicht nur pädagogische Qualität, sondern auch eine weitere Lehrer/-innenstelle.
Drei verlorene Stellen – das ist der Preis dieser Kürzungen.
Was das bedeutet? Kein Förderunterricht mehr für Kinder mit erhöhtem Lernbedarf. Kein gezieltes Sprachtraining für Kinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse. Kein Raum für individuelle Betreuung. Kein kindgerechtes Ankommen in der Schule. Stattdessen: überfüllte Klassen, gestresste Lehrkräfte und Kinder, die auf der Strecke bleiben.
Die Bildungsansprüche, die an unsere Kinder und an uns als Familien gestellt werden, wachsen stetig – doch die Voraussetzungen, diese überhaupt erfüllen zu können, schrumpfen täglich. Wenn Klassen zusammengelegt werden, weil keine Lehrkräfte mehr da sind, wenn Förderangebote gestrichen und Unterricht ausfällt, dann dürfen wir eines nicht mehr behaupten: dass unsere Kinder eine faire Chance auf Bildung erhalten.
Wir fragen uns: Wie soll eine Lehrkraft in einer Klasse mit fast 30 Kindern auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder eingehen? Wie soll Integration, Inklusion oder auch nur grundlegende Leseförderung funktionieren, wenn die Rahmenbedingungen schlichtweg nicht mehr vorhanden sind? Diese Situation ist für unsere Kinder nicht tragbar – und für das Lehrpersonal ebenso wenig.
Wir fordern: Schluss mit dem Wegsehen! Schluss mit den Durchhalteparolen!
Es reicht nicht, das Problem zu benennen – wir erwarten Taten.
Wir fordern verlässliche Rahmenbedingungen für unsere Kinder. Wir fordern Wertschätzung für die tägliche Arbeit der Lehrkräfte. Und wir fordern eine Landespolitik, die den Anspruch „Bildung für alle“ nicht nur auf dem Papier vertritt, sondern auch in der Realität möglich macht.
Die Friedrich-Ludwig-Jahn-Grundschule steht beispielhaft für ein Problem, das landesweit immer größer wird. Doch wir sprechen nicht über Statistiken – wir sprechen über Kinder. Unsere Kinder. Sie dürfen nicht die Leidtragenden politischer Versäumnisse sein.
Wir Eltern sind bereit, Verantwortung zu übernehmen, mit Schulen zusammenzuarbeiten, Lösungen mitzutragen. Aber wir können und werden nicht länger zusehen, wie aus Bildung eine Zumutung wird.
Die Eltern der Grundschule „Friedrich Ludwig Jahn“ Rathenow
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Kommentar von Michael |
Die ganze Unfähigkeit unseres Landrates würde heute ja bestens unter Beweis gestellt. Kompletten Unsinn mit Schulden beschließen und gleichzeitig vor den eigenen Beschluss warnen! Schizophrener geht es nicht!
Kommentar von Fabian |
Genau so ist es. Aber Welche Taten und Konsequenzen sollen folgen?
Eltern-Demos vor dem Schulamt Neuruppin? Streiken?
Die Frau von Olaf Scholz war Bildungsministerin und hat nichts bewirken können. Die Politik schafft das nicht. Wenn keine Revolution von oben geht, dann muss eine Revolution von unten kommen. So hab ich das in der Schule gelernt.
Kommentar von Sylvi Lawrenz |
Und die die am meisten unter diesen Blödsinn leiden,
sind unsere Kinder die nichts dafür können und die sich nicht wehren können.
Aber bei anderen Sachen wird das Geld zum Fenster rausgeworfen.