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Bürgerfreundliche Haushaltsentlastung und Beitrag zu sternklaren Nächten: Neue Dimmtechnik für Straßenbeleuchtung in Kleßen-Görne

26.09.2019 15:56
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Egon Zander, Gemeindebürgermeister von Kleßen-Görn, (li.) und Christian Sossna, Chef der ausführenden Elektrofirma, bei der Übergabe der neuen Dimmtechnik in Kleßen (Quelle: Ch. Schock)

In der Dorfstraße in Kleßen nahm Gemeindebürgermeister Egon Zander am Mittwochnachmittag eine patentierte Spartechnik für die Straßenbeleuchtung in Betrieb: Mit ihr lassen sich Leuchten bedarfsabhängig regeln – anstatt sie aus Kostengründen teilweise oder ganz abzuschalten. Dank individuell festlegbarer Programmierung kann ihr Stromverbrauch in den tiefen Nachtstunden so um bis zu 67 Prozent reduziert werden. Pro Jahr schrumpfen damit die Energiekosten genau wie der CO2-Ausstoß um rund die Hälfte. Mindestens im gleichen Umfang nimmt die andernorts stetig anwachsende Lichtverschmutzung ab.

Aktuell wurden von der Firma Elektro Service Sossna aus Großderschau in Kleßen und Görne je zwei Schuhkarton große Dimmer in neue Schaltkästen installiert. Zusammen regeln sie rund 85 Prozent der Straßenbeleuchtung der beiden Ortsteile, genau 100 Leuchten mit einer Gesamtleistung von ca. 7000 W. Künftig sinkt deren Jahresstromverbrauch um über 18.000 Kilowattstunden; das entspricht einer dauerhaften Ersparnis von 4140 Euro jährlich. Steigt der Strompreis, wächst die Sparwirkung weiter an. Ebenfalls Jahr für Jahr wird auf diesem Wege die CO2-Emission um 10.200 Kilogramm gemindert. Die Neuanschaffung amortisiert sich inklusive der Montagekosten in rund 4,5 Jahren. Im Zuge der Arbeiten wurden auch etliche alte Quecksilberdampflampen mit bedenklichen Inhaltsstoffen gegen umweltfreundliche und langlebige Natriumdampf-Leuchtmittel ausgetauscht.

Bei der symbolischen Übergabe an einem der nachgerüsteten Schaltkästen sagte Bürgermeister Zander, die neue Spartechnik bringe mehrere Vorteile auf einmal: Einerseits entlaste sie nachhaltig den Haushalt. Andererseits werde die im zentralen Teil des Sternenparks emittierte Lichtmenge in den verkehrsarmen tiefen Nachtstunden weiter reduziert, das Profil der Region als idealer Standort für die Sternenbeobachtung und attraktives Reiseziel so gestärkt. „Und obendrein tragen wir durch weniger Lichtbelastung auch aktiv zum Arten- und Umweltschutz bei“, ergänzte Amtsdirektor Jens Aasmann.

Produziert wurden die Dimmer von der KD Elektroniksysteme GmbH in Zerbst. Ihre vielfach ausgezeichnete Technik bewährt sich im Amtsbereich schon länger. „Wir haben über mehrere Jahren bereits gute Erfahrungen mit solchen Anlagen in Parey, Hohennauen und Rhinow gesammelt und uns deshalb für die Nutzung auch in Kleßen-Görne entschieden“, erklärte Aasmann.

Dort werden nun Verbrauch und Lichtmenge von 20 bis 22 Uhr um 30 Prozent reduziert; in der besonders verkehrsarmen Zeit bis 5 Uhr morgens gehen sie um 67 Prozent zurück. Danach steigt die Leistung auf 70 und ab 6 Uhr wieder auf 100 Prozent an.

Die Kombination aus der patentierten Steuertechnik und modernen Natriumdampf-Lampen mit ihrem warm-orangen, umweltfreundlichen Licht ist insgesamt kostengünstiger als LED-Beleuchtung und bewährt sich bundesweit bereits seit teils über zehn Jahren in rund 400 Kommunen.

[D. Isler]

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