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Der Osterhase ist ein echter Europäer

30.03.2018 17:07
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Der lateinische Name unseres Feldhasen - Lepus europaeus - belegt es: Er ist inzwischen ein echter Europäer. Dabei war er ursprünglich in Steppengebieten zu Hause. In Brandenburg lebt der Kulturfolger vorzugsweise auf landwirtschaftlichen Nutzflächen, aber teilweise auch in Wäldern.

„Meister Lampe“, wie der Feldhase in Fabeln und Märchen heißt, ist ein sehr anpassungsfähiges Tier. Sein bekannter Zweitname stammt aus der Jägersprache. Weil sich beim flüchtenden Feldhasen der helle Fleck im Unterfell am Stummelschwanz weithin sichtbar vom übrigen Fell abhebt, bezeichnen ihn die Weidmänner als Lampe.

In den vergangenen Jahrzehnten ist die Hasenpopulation in Nordostdeutschland stetig zurückgegangen. Die großflächige Landwirtschaft mit nur wenigen Fruchtarten und fehlenden Ackerrandstreifen bietet Hasen immer weniger Nahrungspflanzen. Diese benötigen strukturreiche Flächen mit gehaltvollen Wildkräutern und Gräsern sowie Rückzugsräume. Auch die zunehmende Zersiedlung der Landschaft und der Straßenverkehr setzen dem Hasen zu. Nasskalte Witterung im Frühjahr und wachsende Populationen ihrer Fressfeinde gefährden vor allem Junghasen.

Ostern ist aber nicht in Gefahr: Nach Angaben des Deutschen Jagdverbandes gilt der Feldhasenbestand als stabil. In Brandenburg teilen sich etwa sechs Hasen 100 Hektar Fläche und werden von der Jägerschaft weitgehend verschont, denn der Feldhase gilt als stark gefährdet und steht deshalb auf der „Roten Liste“ der geschützten Arten.

Zu Recht gilt er als Frühlingsbote und Fruchtbarkeitssymbol. Ein Weibchen bringt immerhin drei- bis viermal im Jahr bis zu sechs Junge auf die Welt. Leider erleben 50 Prozent der Hasenbabys ihren ersten Geburtstag nicht. Einmal erwachsen geworden, kann ein Feldhase bis zu 12 Jahre alt werden. Imposant ist der Kampf der Hasenmänner um die Weibchen. Sie versuchen dabei, durch Boxen mit den Pfoten ihre Konkurrenten aus dem Feld zu schlagen. Auf der Flucht erreicht Meister Lampe dann Spitzengeschwindigkeiten bis zu 80 km/h und versucht, seine Verfolger durch abrupte Richtungswechsel – das Haken schlagen - abzuhängen.

© Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg

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