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Dramatische Lage im Gastgewerbe: Großteil der Beschäftigten im Kreis Havelland in Kurzarbeit

10.02.2021 19:27
(Kommentare: 9)

Gewerkschaft NGG fordert Mindest-Kurzarbeitergeld

Anlaufstelle in der Krise: Sechs Millionen Kurzarbeitende zählte die Arbeitsagentur auf dem Höhepunkt des Lockdowns im letzten Frühjahr. Besonders betroffen ist nach wie vor das Hotel- und Gaststättengewerbe. Foto: NGG

Angesichts weiterhin geschlossener Restaurants, Cafés und Hotels im Kreis Havelland macht die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) auf die wachsende Notlage der Beschäftigten aufmerksam – und fordert die Einführung eines Mindest-Kurzarbeitergeldes von 1.200 Euro im Monat. Die NGG geht davon aus, dass die Kurzarbeit aktuell erneut die Ausmaße des Lockdowns vom Frühjahr vergangenen Jahres angenommen hat. Damals meldeten 147 gastgewerbliche Betriebe im Kreis Havelland Kurzarbeit an – das sind 64 Prozent aller Betriebe der Branche im Landkreis.

Die Zahl der Köchinnen, Kellner und Hotelfachleute in Kurzarbeit stieg im April 2020 auf 692. Dies geht aus einer Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit hervor. Nach Angaben des Ifo-Instituts waren im Januar 2021 bundesweit 56 Prozent aller Beschäftigten des Gastgewerbes in Kurzarbeit. Zum Vergleich: In der Gesamtwirtschaft lag die Quote bei lediglich 7,8 Prozent.

„Im Unterschied zu anderen Branchen dauert der derzeitige Lockdown für die Gastronomie und Hotellerie immerhin schon seit Anfang November. Die Beschäftigten wissen nicht mehr, wie sie noch ihre Miete bezahlen sollen. Ihre letzten Reserven sind längst aufgebraucht. Und es könnten noch Monate vergehen, bis Hotels und Gaststätten wieder öffnen“, sagt Sebastian Riesner, Geschäftsführer der NGG-Region Berlin-Brandenburg. „Wegen ohnehin niedriger Löhne und fehlender Trinkgelder spitzt sich die Lage der Beschäftigten auch im Kreis Havelland dramatisch zu. Ohne schnelle und unbürokratische Hilfe drohen den Menschen existentielle Probleme“, betont Riesner.

Zusammen mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die NGG deshalb Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Koalitionsspitzen in einem offenen Brief aufgefordert, ein branchenübergreifendes Mindest-Kurzarbeitergeld in Höhe von 1.200 Euro pro Monat einzuführen. Am 11. Februar debattiert auch der Deutsche Bundestag über das Thema. Außerdem haben ver.di und die NGG eine Online-Petition zum Mindest-Kurzarbeitergeld gestartet. Weitere Infos unter: https://www.ngg.net/mindest-kug

„Wenn die Politik Unternehmen mit enormen Steuermitteln unterstützt, um eine Pleitewelle zu verhindern, dann muss auch genug Geld für die da sein, die jetzt jeden Cent zweimal umdrehen müssen“, sagt Sebastian Riesner. Gerade in kleineren Pensionen und Gaststätten in der Region verdienten viele Beschäftigte kaum mehr als den gesetzlichen Mindestlohn. Eine Kellnerin, die in Vollzeit zum Mindestlohn arbeitet, kommt im ersten Bezugsmonat auf nur 728 Euro Kurzarbeitergeld (ledig, ohne Kinder, Kirchensteuer), so die NGG. Selbst nach der Erhöhung auf 80 Prozent des Einkommens, wie sie nach sieben Monaten Kurzarbeit greift, bleiben nur 971 Euro im Monat.

Quelle: Gewerkschaft Nahrung Genuss-Gaststätten Region Berlin-Brandenburg

 

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Kommentar von Hardy |

Ja das stimmt aber die die es wirklich schlecht geht äußern sich leider nicht was ich schon sehr komisch finde

Kommentar von osnar |

Es gibt weitaus wichtigere Dinge als Gastronomie und Frisöre und was glaubt die Gastronomie was andere seit einem Jahr als Kurzarbeitergeld bekommen!

Kommentar von Hardy |

Gut wäre doch mal wenn alle Politiker aber auch alle mal nur auf die Hälfte ihres Gehalts für solange versichten würden und das alles in einem Topf für in Not geratene eingezahlt wird und dann gerecht verteilt wird. Ich glaube da würde schon ganz schön was zusammen kommen sind ja immerhin schon wieder fast 4 Monate.

Kommentar von Quadro |

Ich finde auch das langsam etwas passieren muss der Handel und die Gastronomie haben schon zu lange geschlossen. trotz aller Hygiene Vorschriften

Kommentar von Spinat |

Zwielichtige Gaststätten? Irgendwie müssen sie ihr Drogengeld ja waschen und was ist einfacher als ein Geschäft auf zu machen .

Kommentar von ich |

finde es richtig das entlich mal was passieren soll. Die Fußballer zum Beispiel verdienen eine Menge Geld ist doch irgendwie ungerecht und das die jetzt spielen dürfen finde ich unmöglich

Kommentar von D. Heymann |

....1200 auf die Hand für einen Berufszweig, der sonst, wie gesagt im Mindestlohnbereich tätig ist, scheint mir auch unrealistisch. Nagut, es handelt sich um eine gewerkschaftliche Forderung - da kann man keinen realen Bezug erwarten.

Ich bin aber der Meinung, dass in diesem Gewerbe ohnehin zu wenig verdient wird. Diese Branche ist auch vom Chef/Betreiber her derzeit arm drann.

Leider gibt es ja inzwischen auch im Havelland sehr zwielichtige Gaststätten. Die würden, jede Wette auch einen jahrelangen Lockdown überleben.

Kommentar von Rathenower |

Wirklich wahr, wo leben die denn?
1200€ möchten vielen in Vollzeit 40h Mal verdienen. Aber das sieht man auch an den sogenannten Durchschnittslohn, da Frage ich mich auch immer wer 3800€ verdient?

Kommentar von Hardy |

1200 Euro das ich nicht lache das ist ja mehr als manch einer im Vollzeitjob verdient die Gewerkschaften sollten mal nachdenken was sie da fordern

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