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Groß angelegte Anti-Terrorübung der Polizei Brandenburg

13.11.2018 14:48
(Kommentare: 1)

Potsdam. Erstmalig in dieser Dimension führte die Polizei des Landes Brandenburg eine zweitägige Vollübung zur Bewältigung eines terroristischen Anschlagsszenarios durch. In der Übung mit dem Namen „ACT 2018“ (Aktion contra Terror 2018) wurde ein Anschlagsszenario mit mehreren Ereignisorten im Land erfolgreich beprobt. Dazu waren insgesamt etwa 600 Beamte aus fast allen Bereichen der Polizei in die über 30 Stunden dauernde Übung eingebunden.

Staatssekretärin im Ministerium des Innern und für Kommunales

Katrin Lange:

„Die Polizei bereitet sich gut vor. Der Terror ist erschreckend nah und deswegen müssen alle Sicherheitskräfte gut eingespielt sein für den Fall der Fälle. Neben ausreichend Personal und einer guten technischen Ausstattung ist das Üben eine wichtige Grundlage, um im Einsatz erfolgreich zu sein.“  

Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke: 

„Ohne eine genaue Analyse der Übung vorweg zu nehmen, habe ich in den vergangen zwei Tagen einen positiven Eindruck vom Agieren unserer Polizeibeamten erhalten. Eine Vielzahl spezieller Erstinterventionskräfte erhielt im vergangenen Jahr eine gezielte Ausbildung im Umgang mit terroristischen Einsatzlagen. Der heutige Tag hat gezeigt, dass die Polizei in Brandenburg gut ausgebildet und ausgerüstet ist und wir für den Ernstfall, den wir uns alle nicht wünschen, gewappnet sind. Nun wird der Einsatz nachbereitet, um zu prüfen an welchen Stellen wir noch besser werden können“

Bereits in den vergangenen Jahren hat die Polizei Brandenburg auf die erhöhte Sicherheitslage und die weiterhin hohe abstrakte Gefährdung für einen terroristischen Anschlag reagiert, um die bestmögliche Sicherheit für die Menschen im Land zu gewährleisten. Dazu zählen organisatorische und personelle Veränderungen, eine verbesserte Ausstattung unter anderem für die Spezialeinheiten als auch eine Neuausrichtung für das Vorgehen von Erstinterventionskräften einschließlich der damit einhergehenden Qualifizierung des Personals.

Mit dieser heute abgeschlossenen Übung wurde ein Praxistest durchgeführt, um zu überprüfen, ob die umgesetzten Maßnahmen zur Terrorbekämpfung wirksam sind, wie diese ergänzt werden können und welche weiteren Konzepte gegebenenfalls erarbeitet oder überarbeitet werden müssen.

Zum angenommenen Anschlagsszenario der Übung:

Das Szenario sah vor, dass eine sechsköpfige islamistische Terrorzelle einen Terroranschlag im Umland von Berlin plant. Rückzugsort und große Teile der Tatvorbereitung fanden im Land Brandenburg statt. Die Personen mussten ermittelt, observiert, mögliche Anschlagsziele identifiziert und lokalisiert werden und dann nach einem erfolgten Anschlag bekämpft werden.

Nachdem der Polizei diese terroristische Bedrohung in den Morgenstunden des 12. November 2018 bekannt wurde, ist die Einsatzführung durch das Polizeipräsidium unter Führung von Polizeidirektor Karsten Schiewe übernommen worden. Zwei der Tatverdächtigen wurden identifiziert und durch das mobile Einsatzkommando (MEK) observiert. Die Männer konnten dabei beobachtet werden, wie sie sich u.a. Zubehörteile zum Bau einer Sprengvorrichtung in einem Baumarkt besorgten, sich konspirativ verhielten und weitere Anschlagsvorbereitungen durchführten. Die Festnahme der beiden Tatverdächtigen erfolgte noch in den Abendstunden des 12. Novembers in einem Haus in Linde (LK Oberhavel) durch das Spezialeinsatzkommando (SEK). Ermittler des Landeskriminalamtes führten die Vernehmungen mit den Beschuldigten durch und konnten Hinweise auf einen möglichen Anschlag auf ein Wasserwerk in Grüneberg (LK Oberhavel) erlangen. In der Nacht wurden daher Objektschutzmaßnahmen durch die Bereitschaftspolizei in Grüneberg durchgeführt.

Der Aufenthaltsort der vier weiteren Terroristen konnte derweil nicht bekannt gemacht werden, so dass am zweiten Tag der Übung zwei Anschläge auf eine Bildungsstätte in Liebenberg (LK Oberhavel) und auf ein fiktives Hotel in Bernau (LK Barnim) erfolgten. Nachdem die ersten Notrufe über Schüsse und Verletzte in der Leitstelle der Polizei eingingen, wurden Erstinterventionskräfte der Polizeiinspektion Oberhavel nach Liebenberg entsandt, die die beiden Terroristen bekämpften.

Um das Szenario für die handelnden Kollegen entsprechend darzustellen, stellten etwa 75 Studenten und Auszubildende der Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg Verletzte und Zeugen dar. Einsatztrainer simulierten die Terroristen und mittels Platzpatronen und Farbmunition wurde so realitätsnah wie möglich geübt. Da die übenden Kolleginnen und Kollegen aus dem Dienst heraus in diese Übungslage integriert wurden, wurde eine Schleuse zur Entgegennahme der scharfen Schusswaffen eingerichtet. Innerhalb dieser Schleuse wurden die Dienstwaffen eingesammelt und gegen Übungswaffen und entsprechende Schutzbekleidung ausgetauscht.

Der Tatort wurde durch Kolleginnen und Kollegen des LKA professionell abgearbeitet. Dabei spielte sowohl die Identifizierung von Toten und Verletzten, als auch das Gewinnen von weiteren Erkenntnissen eine Rolle.

„Die Kunst war es, Einsatzkräfte im Flächenland Brandenburg so präzise zu koordinieren, dass Sie schnell und effektiv die Terroristen bekämpfen konnten. Der bisherige Übungsverlauf hat gezeigt, dass der Polizeiführer mit seinem Führungsstab als auch die an beiden Übungstagen eingesetzten Polizistinnen und Polizisten die Vielzahl der Herausforderungen gemeistert haben.“ so Polizeioberrätin Antje Hylla, die die Übung leitete.

Fachbesucher und Vertreter der polnischen Polizei informierten sich vor Ort über diese groß angelegte Übung.

Simulierte Anrufe zum Anschlag wurden in der Polizeiinspektion Dahme-Spreewald in Königs Wusterhausen durch die eingerichtete Personenauskunftsstelle bearbeitet. Kollegen nahmen dort in Zusammenarbeit mit den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin und Niedersachsen die eingehenden Bürgerhinweise und Vermisstenanzeigen entgegen. Geübt wurde das Zusammenspiel mit den beteiligten Bundesländern, um die Vielzahl von Informationen und Telefonaten abzuarbeiten, zu bündeln und auszuwerten. Die Anrufe wurden durch eine Klasse der Polizeiakademie Berlin und den Aufstiegslehrgang der Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg simuliert.

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Kommentar von Der DICKE |

Die kriegen nicht mal die "klein Kriminalität" in den Griff und wollen uns die Anti Terror Übung als Erfolg verkaufen??? Von wem habt ihr euch die Ausrüstung geborgt??!

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