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Grundstücksmarktbericht 2018 - Grundstücksmarktdaten erstmals kostenfrei und online

18.07.2019 10:53
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Immobilienpreise erneut gestiegen - Umsatz steigt auf 6,5 Milliarden Euro

© MIK

Potsdam - Erstmals sind amtliche Grundstücksmarktdaten in Brandenburg kostenfrei und online für alle verfügbar. Das teilten Innenstaatssekretärin Katrin Lange und der Vorsitzende des Oberen Gutachterausschusses für Grundstückswerte, Jürgen Kuse, heute in Potsdam mit. Bisher kostete der Grundstücksmarktbericht 45 Euro und eine Bodenrichtwertauskunft jeweils 15 Euro. Diese Daten sind nicht nur in der Immobilienbranche begehrt. Auch Käufer von Grundstücken, Wohnungen oder Häusern müssen bei Banken für Kreditverträge amtliche Grundstücksdaten vorlegen. Diese können jetzt kostenfrei und online bequem von zu Hause aus und ohne Zugangsbeschränkung heruntergeladen werden.

Katrin Lange: „Eine moderne Verwaltung stellt möglichst viele Daten online zur Verfügung. Wir tun das bereits an vielen Stellen und auch beim Grundstücksmarkt - viele Jahre lang ganz analog als Broschüre, jetzt aber komplett online und vor allem: kostenfrei. Ich freue mich, dass wir diesen Schritt gegangen sind. Die Bürgerinnen und Bürger sowie die Wirtschaft im Land Brandenburg profitieren davon. Open Data alleine reicht jedoch nicht, entscheidend ist natürlich die Qualität der Daten. Das Fundament der Bodenrichtwerte und Grundstücksmarktberichte sind die tatsächlichen Kaufpreise mit den qualifiziert erfassten und mit zahlreichen Fachinformationen angereicherten Kaufverträgen. Das ist eine sehr aufwändige und anspruchsvolle Aufgabe. An dieser Stelle möchte ich den Geschäftsstellen der Gutachterausschüsse dafür danken, dass sie diese Arbeit mit so viel Fachverstand, Engagement und Beharrlichkeit erfüllen.“

Jürgen Kuse: „Die Marktdaten weisen im Trend weiter nach oben. Die umgesetzte Summe ist von 5,9 Milliarden Euro 2017 weiter gestiegen auf 6,5 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Die Zahl der Kaufverträge und der Flächenumsatz sind leicht zurückgegangen. Das bedeutet: Die Preise sind weiter gestiegen und das auch außerhalb des Berliner Umlandes. Mit zunehmender Angebotsverknappung im Berliner Umland richtet sich der Blick verstärkt auf Wohnstandorte im weiteren Metropolenraum, die eine gute Anbindung nach Berlin bieten.“

Umsatzplus von elf Prozent

Grundlage des rund 120 Seiten starken Grundstücksmarktberichtes sind Kaufverträge, die 2018 abgeschlossen und anschließend von den Notaren an die Gutachterausschüsse für Grundstückswerte übermittelt wurden. Im vergangenen Jahr wurden im Land 34.643 Kaufverträge übermittelt (2017: 35.312.) Diese dokumentieren einen Umsatz von rund 6,5 Milliarden Euro. 35.371 Hektar Fläche wechselten den Besitzer, etwa genau so viel wie im Vorjahr. Die größte Veränderung im Vergleich zum Vorjahr war der Anstieg des Geldumsatzes um elf Prozent (2017: acht Prozent).

Kleinmachnow teurer als Potsdam

Grundstücke für den individuellen Wohnungsbau kosteten im landesweiten Durchschnitt 125 Euro je Quadratmeter, was einen Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent bedeutet. Spitzenreiter bei den Preisen ist nach wie vor die Gemeinde Kleinmachnow, wo durchschnittlich 680 Euro je Quadratmeter Bauland für ein Einfamilienhausgrundstück gezahlt wurden (2017: 527 Euro). Der Wert für Potsdam lag 2018 bei 416 Euro pro Quadratmeter. In den ländlichen Regionen Brandenburgs sind Baugrundstücke dagegen teilweise noch für unter zehn Euro je Quadratmeter zu haben. Die höchsten Durchschnittspreise für Ein- und Zweifamilienhäuser wurden ebenfalls in Kleinmachnow erzielt (766.800 Euro), gefolgt von Potsdam (578.000 Euro), Teltow (515.000 Euro) und Glienicke/Nordbahn (446.000 Euro). Freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser kosteten im Jahr 2018 durchschnittlich 229.600 Euro im Land oder 1.896 Euro je Quadratmeter Wohnfläche (Vorjahr: 1.775).

Potsdam weiter Spitze bei Eigentumswohnungen

Attraktiv sind nach wie vor die Geschäfte auf dem Markt für Eigentumswohnungen mit insgesamt 4.152 Verträgen, was dem Niveau des Vorjahrs entspricht. Die meisten Verkäufe wurden wie in den Vorjahren in Potsdam registriert (942), danach folgen Bernau (268) und Cottbus (190). Der durchschnittliche Wohnflächenpreis für Erstverkäufe von Eigentumswohnungen beträgt im Land 3.640 Euro je Quadratmeter Wohnfläche. Den Schwerpunkt bei den erstmalig verkauften Wohnungen bildet mit 333 abgeschlossenen Verträgen weiterhin die Landeshauptstadt Potsdam (2017: 298). Der Anteil Potsdams an allen Erstverkäufen im Land Brandenburg beträgt damit immerhin rund ein Viertel aller Erstverkäufe (27 Prozent). Eigentumswohnungen werden aber zunehmend auch in anderen Landesteilen nachgefragt. Der höchste durchschnittliche Wohnflächenpreis wurde mit 4.909 Euro je Quadratmeter Wohnfläche in der Gemeinde Wustermark erzielt.

Wochenendhäuser machen relevanten Marktanteil aus

Elf Prozent aller Verkäufe von bebauten Grundstücken machen die Wochenendhäuser aus. 1.132 Wochenendhäuser wurden im weiteren Metropolenraum zu einem durchschnittlichen Gesamtkaufpreis von 40.700 Euro (2017: 37.200 Euro) verkauft. Im Berliner Umland wurde bei 358 Verkäufen mit durchschnittlich 88.800 Euro (2018: 76.900 Euro) mehr als das Doppelte investiert.

Preisanstieg bei Landwirtschaftsflächen gebremst

Erstmals seit mehr als zehn Jahren sank der durchschnittliche Bodenpreis für Ackerland leicht auf einen Euro pro Quadratmeter (2017:1,02 Euro). Insgesamt weist der land- und forstwirtschaftliche Immobilienmarkt in einem Jahr mit schwierigen Witterungsbedingungen für die Landwirtschaft mit 5.495 registrierten Kaufverträgen einen Rückgang von vier Prozent auf, wobei jedoch immer noch 27.756 Hektar den Besitzer wechselten und die Bodenmobilität in Brandenburg deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegt. Der Preis für Grünland bleibt im Landesdurchschnitt unverändert (0,64 Euro pro Quadratmeter), während der Preis für Forstwirtschaftsflächen um fünf Prozent auf 0,60 Euro pro Quadratmeter steigt. Der Handel von Geschäftsanteilen an landwirtschaftlichen Unternehmen, so genannten „share-deals“, unterliegt nicht der Vorlagepflicht bei den Gutachterausschüssen und wird daher nicht ausgewertet.

Hintergrund

Der Grundstücksmarktbericht wird gespeist aus den Daten der Gutachterausschüsse. Sie sind selbstständig und unabhängig und sie verfolgen keine wirtschaftlichen Interessen. Die Gutachter arbeiten weisungsfrei und erfüllen ihre Aufgaben ausschließlich nach objektiven Gesichtspunkten, mit Sachkunde und nach Recht und Gesetz. Das macht diesen Bericht zu einer neutralen und begehrten Informationsquelle für alle Akteure auf dem Immobilien- und Grundstücksmarkt. Die Mitglieder der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte werden vom Ministerium des Innern und für Kommunales für fünf Jahre bestellt. Sie kommen vorwiegend aus den Fachbereichen Immobilienbewertung, Architektur, Bau- und Immobilienwirtschaft, Bankwesen, Land- und Forstwirtschaft sowie Vermessungs- und Liegenschaftswesen. Mit Ausnahme des Vorsitzenden sind die Mitglieder ehrenamtlich tätig.

Der Grundstücksmarktbericht 2018 für das Land Brandenburg kann auf der Homepage der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte unter www.gutachterausschuss-bb.de kostenfrei heruntergeladen werden. Dort sind auch die Grundstücksmarktberichte der regionalen Gutachterausschüsse sowie weitere Informationen kostenfrei verfügbar. Druckexemplare sind beim Kundenservice der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (Telefon: 0331 8844-123/-265, E-Mail: vertrieb@geobasis-bb.de) oder im Internetshop Geobroker (geobroker.geobasis-bb.de) unter der Rubrik „Publikationen“ für 40 Euro erhältlich.

Die Bodenrichtwerte sind im Internet unter www.boris-brandenburg.de verfügbar.

Quelle: Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg

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