03. Oktober & 23. November | Friedhofsführungen mit Steinmetzmeisterin Christa Eißer
Christa Eißer führt am 03. Oktober (Donnerstag, Tag der Deutschen Einheit) und am 23. November (Samstag vor Totensonntag, 24.11.) jeweils ab 13 Uhr über den Weinbergfriedhof. Treffpunkt ist das Torhaus des evangelischen Friedhofs. Die Führung dauert ca. 2,5 Stunden. Der Friedhof ist Mitglied der „Stiftung Historische Friedhöfe und Kirchhöfe Berlin-Brandenburg“. Die Stiftung würdigt den Rathenower Friedhof als ein Kleinod und das Torhaus als ein Juwel, das seinesgleichen im Land Brandenburg sucht.
Der Friedhof ist Ruhestätte namhafter Persönlichkeiten. So gibt es das Grabmal des Stadtbaurats Friedrich Sprotte (nach seinen Entwürfen wurde der Bismarckturm gebaut). Ebenso unter anderem die Grabstätten des Predigers Johann Heinrich August Duncker, dessen Erfindung der Vielschleifmaschine prägend für die Entstehung der Optikindustrie war, und vieler anderer Industrieller, die mit der Herstellung von Brillen und optischen Geräten befasst waren. In Anlehnung an den im Zweiten Weltkrieg zerstörten Altar im Chorraum der St.-Marien-Kirche erinnert das Grabmal Geue. Es existiert ein Grabmal für Husaren, die im Juni 1867 mit einem Kahn bei stürmischem Wetter kenterten. Ernst Dreblow (Flugzeugingenieur), der die Feuerlandinseln kartographisch erfassen wollte, stürzte am 28.01.1931 dabei ab. Auch er fand auf dem Friedhof seine letzte Ruhestätte. Der Archivar und Historiker Dr. Rudolf Guthjahr, die Ehrenbürgerin Christa Guthjahr, der Heimatforscher Walther Specht, der Heimatmaler Georg Penning und der Dichter Joachim Christian Blum sind weitere Persönlichkeiten, die hier begraben wurden.
Was auch historisch interessant ist, sind Grabsteine von sogenannten Goldarbeitern (Arbeiter, die Brillenfassungen aus Gold herstellten) und Hornarbeitern (Arbeiter, die Brillenfassungen aus dem Hornpanzer der Karettschildkröte herstellten). Christa Eißer wird den interessierten Bürger/innen bei ihren Führungen viel Wissenswertes zeigen und vermitteln.