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10.700 Menschen im Kreis Havelland arbeiten zum Niedriglohn – Extra-Lohn-Schub soll ihnen helfen

21.12.2022 00:02
(Kommentare: 2)

Inflation trifft Beschäftigte in Gaststätten und Bäckereien „mit voller Wucht“

Wenn der Euro kein Euro mehr ist: Wer wenig verdient, kann sowieso keine großen Sprünge machen. Die galoppierende Inflation trifft Geringverdiener jetzt aber besonders hart, sagt die Gewerkschaft NGG – und kündigt fürs neue Jahr an, ein Lohn-Plus von „10 plus X Prozent“ zu fordern. Foto: NGG | Florian Göricke

Gewerkschaft NGG will mit Lohn-Forderung „10 plus X Prozent“ ins Krisen-Jahr 2023 starten

Sie müssen sowieso schon jeden Cent zweimal umdrehen, aber explodierende Lebenshaltungskosten bringen sie jetzt endgültig ans Limit: Im Landkreis Havelland arbeiten rund 10.700 Menschen zum Niedriglohn. Und das, obwohl sie einen Vollzeitjob haben. Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hin. Die NGG Berlin-Brandenburg beruft sich hierbei auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Danach liegen 37 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten im Landkreis Havelland beim Einkommen unter der amtlichen Niedriglohnschwelle von derzeit 2.344 Euro brutto im Monat.

„In Restaurants, Hotels, Bäckereien und Metzgereien arbeiten besonders viele Menschen zu Mini-Löhnen. Die rasant steigenden Preise für Energie und Lebensmittel treffen sie mit voller Wucht“, sagt Sebastian Riesner. Für den Geschäftsführer der NGG-Region Berlin-Brandenburg ist es deshalb jetzt nötig, „Lohn-Täler anzuheben“. Ziel sei es, möglichst viele Beschäftigte im Landkreis Havelland von einem „kräftigen Lohn-Plus“ profitieren zu lassen. „Wenn das neue Jahr eine ‚Lohn-Headline‘ hat, dann: ‚10 Prozent plus X‘“, so Riesner.

Die NGG habe sich deshalb für 2023 vorgenommen, eine kräftige und dauerhafte Erhöhung der Löhne durchzusetzen – bei Tarifverhandlungen für ganze Branchen genauso wie bei Haustarifverträgen mit einzelnen Betrieben. „Denn die Verbraucherpreise werden oben bleiben. Ziel ist es deshalb, die Einstiegslöhne auf mindestens 13 Euro pro Stunde anzuheben“, macht NGG-Geschäftsführer Sebastian Riesner klar.

Neben notwendigen, dauerhaft höheren Löhnen und Gehältern werde sich die NGG Berlin-Brandenburg zusätzlich auch für die kurzfristig wirksame Inflationsausgleichsprämie stark machen. „Bis zu 3.000 Euro ohne Steuern und ohne Abgaben sind ein gutes und zusätzliches Instrument, das die Bundesregierung den Unternehmen an die Hand gegeben hat, um Beschäftigten über die ‚Klippen der Krise‘ zu helfen“, so Riesner.

„Vom Einkauf im Supermarkt bis zum Haarschnitt beim Friseur – überall wird es teurer. So teuer, dass sich gerade Geringverdiener viele Dinge des täglichen Bedarfs nicht mehr leisten können“, warnt Riesner. Eine Bäckereifachverkäuferin habe schon in normalen Zeiten Schwierigkeiten, mit ihrem Geld bis zum Monatsende klarzukommen. „Deshalb brauchen Geringverdiener gerade jetzt einen ‚Extra-Lohn-Schub‘. Denn der Job muss auch in der Krise dafür sorgen, dass es nicht am Nötigsten zum Leben hapert. Eine Vollzeitarbeit darf nicht zum Risikofaktor fürs Portemonnaie werden“, sagt Sebastian Riesner.

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Kommentar von Inge |

….mehr Lohn ???…….es darf gelacht werden !………die Hinhaltetaktik soll‘s mal richten, nicht wahr ? Flickschusterei auf allen Ebenen, mehr ist DAS nicht !

Kommentar von Ralf Maasch |

Wer sind denn die Geringverdiener?
Niemand sollte sich mit diesem Begriff identifizieren!
Die Leute verdienen wohl mehr, sie bekommen nur zu wenig. Kein Mensch in Deutschland der arbeitet, sollte es nötig haben, neidisch auf Hartzer oder Bürgergeld - Empfänger zu sein. Übrigens werden die paar Euro mehr die es jetzt statt Hartz IV gibt, sofort von der Inflation gefressen.

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