genaue Zeit - Aktueller Kalender | ♫ ♫ ► RADIO ONLINE ♫ ♫ |
Hotline +49 1234 5678

ILB: Corona-Soforthilfe-Programm endet am Pfingstsonntag

29.05.2020 22:11
(Kommentare: 0)

Vorstandsvorsitzender Tillmann Stenger zieht erste regionalisierte Bilanz: Die meisten Anträge kamen aus dem Landkreis Potsdam-Mittelmark - die wenigsten aus Frankfurt (Oder)

Potsdam – Am kommenden Pfingstsonntag endet die Antragsfrist für das Corona-Soforthilfeprogramm, das die ILB für das Land abgewickelt hat. Der Vorstandsvorsitzende der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) Tillmann Stenger zieht eine vorläufige Bilanz:
„Zum Start des Soforthilfeprogramms am 23. März habe ich zugesagt, dass die ILB alle verfügbaren Ressourcen mobilisieren wird, um diese Aufgabe zu meistern. Zu diesem Zeitpunkt wusste niemand, dass wir innerhalb von drei Tagen 50.000 Anträge im Posteingang vorfinden würden und über eine halbe Milliarde Euro Antragsvolumen umzusetzen haben. Kurz vor Antragsschluss, am 31. Mai, kann ich - trotz aller Schwierigkeiten, die es auch gab -  insgesamt eine positive Zwischenbilanz ziehen. Bedanken möchte ich mich bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und unseren helfenden Händen von der WFBB und den Kammern, die seit Wochen mit großem Engagement an dieser in der Geschichte der ILB einzigartigen Herausforderung mitgearbeitet haben. Bedanken möchte ich mich aber auch bei dem Teil der Antragstellerinnen und Antragsteller, von denen wir Geduld abverlangen mussten und die diese dann auch aufbrachten, weil nicht jeder Antrag sofort bearbeit et werden konnte. Wir haben hinter jedem Antrag den individuellen Einzelfall gesehen und uns bemüht, jedem Anliegen gerecht zu werden, denn niemand ist selbst verschuldet in diese Situation geraten. Ich hoffe, dass wir damit den allermeisten Menschen über den Shut Down hinweghelfen konnten, um den Start jetzt wieder vollziehen zu können. “

Regional verteilten sich die Antragstellungen relativ gleichmäßig (siehe Tabelle 1). Gemessen an den Einwohnerzahlen und der Wirtschaftskraft verwundert es nicht, dass die meisten Anträge (5.826) aus dem Landkreis Potsdam-Mittelmark und die wenigsten (991) aus Frankfurt (Oder) kamen. Die größte Gruppe, mit rund 60.000 Antragstellern, sind die kleinen Unternehmen (bis zu 5 Beschäftigte), Freiberufler und Soloselbständigen. An sie wurden bis jetzt insgesamt rund 387 Millionen Euro ausgeschüttet. Von den größeren Unternehmen mit 51 bis 100 Beschäftigten kamen hingegen die wenigsten Anträge (387), an sie wurden rund 19 Millionen Euro ausgezahlt. Bei den Branchen stachen insbesondere der Handel (4.981 Anträge), Dienstleistungen (12.190), Gastgewerbe (3.641), Baugewerbe (2.220) und Gesundheits- und Sozialwesen (2.220) hervor.

Antragsverlauf: Zum Stichtag am 29. Mai wurden durch die ILB rund 70.000 Anträge bearbeitet, darunter befinden sich mehr als 62.000 bewilligte und ausgezahlte Antragstellungen und rund 8.300 abgelehnte Anträge. Ablehnungen erfolgten hauptsächlich aufgrund der Tatsache, dass in Folge der von der ILB durchgeführten Prüfungen keine Antragsberechtigung vorlag, zum Beispiel aufgrund des Betriebssitzes außerhalb von Brandenburg, aufgrund fehlender oder falscher Unterlagen oder aufgrund eines nicht nachweisbaren Liquiditätsengpasses. Im Rahmen der Durchführung des Programms durch die ILB wurden bislang rund 180 Anträge identifiziert, bei denen sich ein erster Verdacht auf mögliche Straftaten ergab. Auszahlunge n erfolgten bei diesen Fällen keine.
Ausgezahlt wurden bislang rund 550 Millionen Euro. Bis Mitte Juni wird die Bearbeitung der bis zuletzt eingegangenen und noch vorliegenden rund 5.000 Anträge abgeschlossen sein.
Die ILB hatte während der Laufzeit des Programms rund 250 Beschäftigte aus allen Bereichen der Bank zur Bearbeitung des Programms zusammengezogen, zeitweilig halfen rund 40 Beschäftigte der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB) und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kammern mit. In diesen zwei Monaten wurde die Arbeitszeit in der Bank von 6 - 22 Uhr ausgeweitet, an nahezu allen Wochenenden, auch zu Ostern und auch am Pfingstsamstag, wurde in der Bank gearbeitet.
Im Kundenservice-Team waren rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Service-Hotline der ILB damit beschäftigt, rund 25.000 Kundenanfragen zu beantworten und Antragstellern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Dabei wurden rund 7.000 Fragen schriftlich beantwortet, die per E-Mail eingingen, und insgesamt rund 16.000 Telefongespräche geführt. Etwa 1.500 Interessierte nahmen an den von der ILB angebotenen Webinaren teil, um Hilfestellung bei der Antragstellung zu erhalten.
In der Beschwerdestelle gingen bis heute rund 80 Beschwerden ein, die zwischenzeitlich alle beantwortet worden sind.

Ausführliche Auswertung nach Regionen -Tabelle 1

Landkreis Anzahl der Anträge Zusagen in
Millionen Euro
Barnim
4.443
38,51
Brandenburg an der Havel, Stadt
1.359
12,48
Cottbus, Stadt
2.350
22,15
Dahme-Spreewald
4.870
43,49
Elbe-Elster
2.250
20,54
Frankfurt (Oder), Stadt
991
9,06
Havelland
3.462
30,57
Märkisch-Oderland
4.978
43,1
Oberhavel
5.041
44,35
Oberspreewald-Lausitz
2.217
20,98
Oder-Spree
3.462
31,63
Ostprignitz-Ruppin
2.485
22,18
Potsdam, Stadt
5.198
45,53
Potsdam-Mittelmark
5.826
50,74
Prignitz
1.636
15,84
Spree-Neiße
2.563
23,07
Teltow-Fläming
4.367
39,11
Uckermark
2.143
19,65
Sonstige
145
1,53
Gesamtergebnis
59.786
534,5


Anzahl der Anträge nach Firmengröße -Tabelle 2

Landkreis 1 - 5 MA 6 - 15 MA 16 - 50 MA 51 - 100 MA
Barnim
3.948
357
118
20
Brandenburg an der Havel, Stadt
1.166
143
45
5
Cottbus, Stadt
2.013
241
81
15
Dahme-Spreewald
4.246
463
144
17
Elbe-Elster
1.947
222
69
12
Frankfurt (Oder), Stadt
847
110
31
3
Havelland
3.040
320
85
17
Märkisch-Oderland
4.428
410
117
23
Oberhavel
4.474
405
138
24
Oberspreewald-Lausitz
1.884
237
78
18
Oder-Spree
3.012
313
108
29
Ostprignitz-Ruppin
2.177
227
68
13
Potsdam, Stadt
4.631
404
138
25
Potsdam-Mittelmark
5.205
456
143
22
Prignitz
1.376
176
71
13
Spree-Neiße
2.240
240
72
11
Teltow-Fläming
3.843
384
113
27
Uckermark
1.846
215
62
20
Sonstige
110
26
7
2
Gesamtergebnis
52.433
5.349
1.688
316


Zugesagte Gelder nach Firmengröße in Millionen Euro - Tabelle 3

Landkreis 1 - 5 MA 6 - 15 MA 16 - 50 MA 51 - 100 MA
Barnim
28,64
5,23
3,48
1,15
Brandenburg an der Havel, Stadt
8,73
2,13
1,33
0,3
Cottbus, Stadt
15,33
3,56
2,39
0,87
Dahme-Spreewald
31,39
6,82
4,27
1,0
Elbe-Elster
14,55
3,24
2,05
0,7
Frankfurt (Oder), Stadt
6,37
1,65
0,87
0,18
Havelland
22,34
4,7
2,53
1,01
Märkisch-Oderland
32,25
6,04
3,42
1,38
Oberhavel
32,96
5,99
3,96
1,44
Oberspreewald-Lausitz
14,12
3,5
2,33
1,03
Oder-Spree
22,15
4,59
3,17
1,72
Ostprignitz-Ruppin
16,07
3,34
1,98
0,78
Potsdam, Stadt
33,98
5,97
4,07
1,5
Potsdam-Mittelmark
38,48
6,71
4,23
1,32
Prignitz
10,38
2,58
2,01
0,78
Spree-Neiße
16,77
3,54
2,11
0,66
Teltow-Fläming
28,45
5,69
3,35
1,62
Uckermark
13,5
3,17
1,78
1,2
Sonstige
0,83
0,38
0,2
0,12
Gesamtergebnis
387,28
78,85
49,61
18,77


Hintergrund:

Antragsberechtigt waren gewerbliche Unternehmen und Angehörige der Freien Berufe mit bis zu 100 Erwerbstätigen, die eine Betriebs- bzw. Arbeitsstätte im Land Brandenburg haben,
Bei der Soforthilfe handelte es sich um einen Zuschuss, der aus Gründen der staatlichen Fürsorge des Landes Brandenburg zum Ausgleich von Härten im Zusammenhang mit der Corona-Krise für die erste Zeit zur Verfügung stand.
Die Soforthilfe war gestaffelt nach der Zahl der Erwerbstätigen (Vollzeitäquivalente) und betrug:

- bis zu 5 Erwerbstätige bis zu 9.000 EUR,
- bis zu 15 Erwerbstätige bis zu 15.000 EUR,
- bis zu 50 Erwerbstätige bis zu 30.000 EUR,
- bis zu 100 Erwerbstätige bis zu 60.000 EUR.
Antragstellungen waren zwischen dem 25. März und dem 31. Mai 2020 möglich.

Quelle: Investitionsbank des Landes Brandenburg

Zurück

Einen Kommentar schreiben
© All rights reserved
German English