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Kurzarbeit lässt Reallöhne in Berlin und Brandenburg sinken

13.10.2020 17:55
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Kurzarbeit hat im 2. Quartal 2020 maßgeblich zu einer Senkung der Reallöhne, das heißt der preisbereinigten Bruttomonatsverdienste aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einschließlich Sonderzahlungen, beigetragen. Nach den Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung lagen die Reallöhne in Berlin im Durchschnitt um 2,9 Prozent und in Brandenburg um 1,4 Prozent unter denen des Vorjahresquartals, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit. Die Nominallöhne sanken in Berlin um 2,1 Prozent und in Brandenburg um 0,4 Prozent. Auch der Anstieg der Verbraucherpreise fiel mit 0,9 Prozent in Berlin und 1,0 Prozent in Brandenburg deutlich geringer als zuvor aus.

Nachdem sowohl die Real- als auch die Nominallöhne im 1. Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahresquartal in Berlin um 3,1 Prozent bzw. 4,8 Prozent und in Brandenburg um 1,9 Prozent bzw. 3,7 Prozent gestiegen waren, gingen sie im 2. Quartal deutlich zurück. In beiden Ländern war dies der stärkste Rückgang seit mehr als zehn Jahren. Im Wesentlichen ist diese rückläufige Verdienstentwicklung auf den verstärkten Einsatz von Kurzarbeit in Zeiten der Corona-Pandemie zurückzuführen. Das zur Abfederung der Verdiensteinbußen gezahlte Kurzarbeitergeld wird in der Vierteljährlichen Verdiensterhebung nicht berücksichtigt, denn es ist eine von der Bundesagentur für Arbeit gezahlte Lohnersatzleistung. Die Erhebung basiert ausschließlich auf von Arbeitgebern gezahlten Verdiensten.

Von der Kurzarbeit sind die Branchen unterschiedlich stark betroffen. Die im Vergleich zum 2. Quartal 2019 größten Verdiensteinbußen gab es im Gastgewerbe und in der Kultur-, Unterhaltungs- und Erholungsbranche. In Berlin gingen die Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen im Gastgewerbe um 36 Prozent und im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung um 14 Prozent zurück. In Brandenburg betrug der Rückgang im Gastgewerbe 30 Prozent und im Kultur-, Unterhaltungs- und Erholungsbereich 11 Prozent. Dies ist vor allem auf den durch Kurzarbeit bedingten überdurchschnittlichen Rückgang der Arbeitszeit in diesen Branchen zurückzuführen. So sank die bezahlte Wochenarbeitszeit im Gastgewerbe im Schnitt in Berlin um gut ein Drittel auf 22 Stunden und in Brandenburg um fast 40 Prozent auf 20 Stunden, während sie in der Gesamtwirtschaft in Berlin um durchschnittlich 6 Prozent auf 33 Stunden und in Brandenburg um 5 Prozent auf 35 Stunden zurückging.

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

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