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Milower Land: Versorgung und Betreuung von Heimbewohnern wird wieder sicher gestellt

30.12.2022 15:09
(Kommentare: 3)

Am Nachmittag des 29.12.2022 informierte die Präsidentin des Landesamtes für Soziales und Versorgung den Landkreis Havelland darüber, dass in der Seniorenresidenz Rittergut Milow GmbH die Versorgung und Betreuung der Heimbewohner gefährdet und die Polizei bereits im Einsatz sei.

Der Sozialdezernent des Landkreises Wolfgang Gall verständigte daraufhin sofort die Leiterin des Sozialamtes Regina Lößner, sich vor Ort ein Bild zu machen. „Als ich dort eintraf, musste ich feststellen, dass die diensthabenden Pflegekräfte den Dienst eingestellt hatten. Die Leiterin der Einrichtung war mit der Situation überfordert und die Versorgung der alten, pflegebedürftigen Menschen war nicht gewährleistet“, so die Leiterin des Sozialamtes.

Auch Bürgermeister Felix Menzel war als Chef der örtlich zuständigen Ordnungsbehörde zur Stelle. Der Situation war ein handfester Streit zwischen mehreren Beteiligten vorausgegangen, in dessen Folge die Polizei gerufen wurde. Das Pflegepersonal war, trotz mehrfacher Aufforderungen durch die Sozialamtsleiterin und den Bürgermeister nicht bereit, den Dienst fortzusetzen.

Die Pflegekräfte berichteten von Streit mit ihrer Arbeitgeberin. Nachdem die pflegerische Versorgung in der Seniorenresidenz nicht mehr möglich war, wurde gegen 17 Uhr die Umverteilung der Bewohnerinnen und Bewohner auf umliegende Pflegeheime eingeleitet. Insgesamt waren 21 Bewohnerinnen und Bewohner, teilweise mit hohen Pflegegraden, sowie Rollstuhlfahrer betroffen. Auch eine Katze musste vorsorgt werden. Die Umzüge waren gegen 20.30 Uhr abgeschlossen.

Den Einsatz hat Sozialdezernent Wolfgang Gall geleitet. „Wir haben in kürzester Zeit die Umzüge organisiert. Allen Bewohnerinnen und Bewohnern geht es gut. Sie sind schnell in anderen Einrichtungen untergekommen. Ich bedanke mich ausdrücklich bei dem Wohn- und Pflegezentrum Havelland und der Volksolidarität Rathenow für die Bereitschaft 19 bzw. zwei Personen so schnell und unbürokratisch aufzunehmen, obwohl die Einrichtungen selbst mit hohen Krankenständen zu kämpfen haben. Ebenso gilt mein Dank natürlich meinen Kolleginnen im Sozialamt für ihren hohen persönlichen Einsatz und nicht zuletzt allen Pflegekräften, die trotz hoher Arbeitsbelastung die neu aufgenommenen Bewohnerinnen und Bewohner fürsorglich betreuen“, so Wolfgang Gall, der sich über die enge Zusammenarbeit mit dem ASB, der den Transport kurzfristig und hochprofessionell übernommen hatte, freute. Begleitet wurde die Unterbringung der Heimbewohner in die neuen Einrichtungen vom Premnitzer Hausarzt Dr. Wernicke und der Polizei. „Natürlich möchte ich mich auch bei Dr. Wernicke bedanken, der kurzfristig seine Hilfe zusagte“, erklärt Sozialdezernent Wolfgang Gall.

Quelle: Landkreis Havelland 

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Kommentar von Claudia |

Dem ganzen Geschehen ist Misswirtschaft vorausgegangen..die Pfleger konnten eine ordentliche Pflege nicht mehr gewährleisten, da die Arbeitgeberin viele notwendige und selbstverständliche Leistungen nicht mehr bezahlen wollte oder konnte. Hoffentlich werden die wirklichen Gründe hierfür noch veröffentlicht und nicht wieder alles den Pflegern und Pflegerinnen in die Schuhe geschoben.

Kommentar von Hajo |

Ne nennt doch einfach die Ursache warum es soweit kommen musste.Ein Streit unter Mitarbeitern alleine kann es nicht gewesen sein.Habt Ihr keine Eier in der Hose?

Kommentar von SPA ("sorgende pflegende Angehörige") |

offener Leserbrief zur Weitergabe an Sozialdezernent des Landkreises Havelland, Wolfgang Gall, cc: Landkreis-Sprecher Christoph Laak; Leiterin des Sozialamtes, Regina Lößner

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Wo und wann werden die Betroffenen Arbeitnehmer und Angehörigen über die Ursachen informiert. Pflegenotstand ist keine Überraschung. Es ist naheliegend, dass die Angestellten des Heims Rittergut nicht leichtfertig Ihre jahrelangen Anstrengungen nun aufgeben. Vor allem ALLE! Das wirft schon erhebliche Fragen auf. WIR werden diese stellen. Sie (gemeint sind die o.g. Adressaten) haben die Möglichkeit, durch transparente Begleitung des Prozesses, engmaschige - verstehen wir darunter, solch Drängen der Zivilgesellschaft zuvorzukommen.

Wir appellieren, diese Anfrage nicht als irrelevant abzutun.

Einen sonst angenehmen Jahreswechsel.

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