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Nennhausen: Hausarzt für ländlichen Raum dringend gesucht

12.02.2024 15:38
(Kommentare: 3)

Der demographische Wandel ging auch an den Ärzten in Nennhausen nicht vorbei: Arzt und Ärztin gingen nacheinander in ihren wohlverdienten Ruhestand. Gemeinsam mit dem damaligen Amtsarzt des Landkreises Havelland Dr. med. Erich Hedtke suchte die Amtsdirektorin Frau Ilka Lenke einen/eine Nachfolger/in. So startete im Jahre 2019 der Hausarzt Charles Schupet aus Stendal den Versuch, einen Teil des Arztbedarfs abzudecken. Einmal pro Woche machte er sich auf den Weg nach Nennhausen. Gemeindeeigene Räumlichkeiten wurde ihm zur Verfügung gestellt. Dort erwarteten ihn bereits zahlreiche Patienten. Nach der Sprechstunde war für den Arzt der Tag noch lange nicht zu Ende – es folgten Hausbesuche bei den Patienten, die keine Möglichkeit hatten oder nicht in der Lage waren, die Arztpraxis aufzusuchen. Sicherlich ein langer Tag für einen Arzt, denn im ländlichen Raum sind die Wege weit und die Zahl der Patienten, die auf Hausbesuche angewiesen sind, ist hoch.

Der zunehmende Ärztemangel auch im Bereich Stendal und der relativ hohe logistische Aufwand bezüglich der mitzuführenden Medizintechnik trugen letztendlich zu der Entscheidung bei, die Sprechstunde in Nennhausen aufzugeben.

Die Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg hat Nennhausen momentan von der Prioritätenliste genommen. Als Begründung wurde der Amtsdirektorin gegenüber angeführt, dass „die Einwohner aus Nennhausen und Umgebung inzwischen einen anderen Hausarzt gefunden hätten“. Nach dem Motto: „Wenn man lange genug wartet, erledigt sich das Problem von allein“.

Beim Blick auf den sogenannten Sicherstellungsauftrag der kassenärztlichen Vereinigung durch den Gesetzgeber ist man irritiert: Hauptaufgabe der kassenärztlichen Vereinigung ist die umfassende Sicherstellung der ambulanten, flächendeckenden ärztlichen Versorgung- besonders im ländlichen Raum! Im Amtsbereich fühlt man sich diesbezüglich jedoch seit Jahren allein gelassen.

Dennoch wird die Amtsdirektorin nicht aufgeben und nicht nur nach einer Überbrückungslösung für die ärztliche Versorgung in Nennhausen suchen. Eine weitere Idee ist die Kontaktaufnahme zur medizinischen Hochschule Brandenburg, um dort bei Nachwuchsmedizinern für den ländlichen Raum zu werben. Letztendlich wurde diese Hochschule 2014 mit dem Ziel gegründet, im Flächenland Brandenburg einen Beitrag zur Sicherung und Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung insbesondere in ländlichen Regionen zu leisten.

Das Amt Nennhausen betont, dass Räumlichkeiten für eine Arztpraxis in ausreichendem Maße zur Verfügung gestellt werden können. Und bei Bedarf kann ggf. auch bei der Wohnungssuche unterstützt werden. Deshalb startet das Amt Nennhausen einen Aufruf an alle Ärzte und Ärztinnen – oder solche, die es demnächst sein werden, sich beim Amt Nennhausen zu melden. Das Amt würde sich dafür stark machen, bei der Überwindung eventueller bürokratischer Hürden zu helfen, damit der Start als Hausarzt in Nennhausen gelingt. Die Dankbarkeit der Patienten wird demjenigen sicher sein.

Warum aber sollte sich ein Mediziner – als Facharzt für Allgemeinmedizin oder als hausärztlich tätiger Internist – ausgerechnet in Nennhausen niederlassen? Der Amtsbereich Nennhausen punktet mit einer weitflächigen Luchlandschaft eingebettet in viele Wälder. Gerade mal ca. 8 km von Nennhausen entfernt befindet sich das Naherholungsgebiet des Hohennauener – Ferchesarer Sees. So verfügt der Amtsbereich Nennhausen außerdem über mehrere Kindergärten sowie in Nennhausen über eine Ganztagsgrundschule mit Hort. Ideal für junge Familien. Außerdem gibt es in Nennhausen und Buschow durch den RE 4 eine Direktbahnverbindung von/nach Berlin bzw. zur Kreisstadt Rathenow.  Mit dem Auto braucht man keine Stunde bis zur Stadtgrenze Berlins. Das Besondere sind jedoch die Menschen im ländlichen Raum: hier leben vorwiegend bodenständige und naturverbundene Menschen. Wer das mag, ist hier richtig.

Quelle: Amt Nennhausen

 

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Kommentar von Nennhausen? |

Ist das nicht das Dorf wo auf allen Briefkästen und Klingelschildern der selbe Nachname steht?!?

Kommentar von ich aus Nennhausen |

Tja, wir ollen, doofen, alten Nennhausener bekommen nix mit? Wie der Buschfunk berichtete, gab es mehrere Anfragen, die Praxisräume der damaligen ortsansässigen Hausärztin (ab 2018 in Rente) nutzen zu wollen. Einmal hieß es wohl u.a. "lohnt sich nicht". Die Ärztin ging dann nach Brandenburg obwohl sie hier in der Region wohnte. Ein weiterer Mediziner, anderes Fachgebiet bekam wohl keine Zulassung für Nennhausen.

Kommentar von Blick in die Pampa |

das ist ganz einfach, wer zum Arzt Studium zugelassen werden möchte muss sich verpflichten 3 Jahre eine Landarztpraxis zu übernehmen, dabei wird nicht gefragt wo man möchte sondern zugewiesen und schon ist das Problem gelöst.
Wo ein Wille ist auch ein Gebüsch....

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