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Rathenow: Amtsärztin empfängt Schülerin aus Nauen

07.07.2022 11:04
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Anerkennung für Facharbeit zum Thema Pillendepression

Foto: Die havelländische Amtsärztin Dr. Anna Müller empfing die Schülerin Lotte Pelzer sowie deren Lehrer Ronny Besançon im Gesundheitsamt in Rathenow. © Landkreis Havelland

Als Anerkennung für eine besondere Leistung hat die havelländische Amtsärztin Dr. Anna Müller in dieser Woche die Schülerin Lotte Pelzer des Leonardo-Da-Vinci-Campus Nauen im Gesundheitsamt in Rathenow empfangen. Die 15-Jährige hat in diesem Schuljahr eine Facharbeit mit dem Titel „Zum Zusammenhang zwischen Antibabypille und Depressionen – Kann die Antibabypille bei jungen Mädchen und Frauen Depressionen auslösen?“ geschrieben. Die Arbeit wurde mit der Note 1 bewertet und anschließend von der Schule auch dem Gesundheitsamt zugesendet. „Der Aufbau ist gut durchdacht und das Thema sehr gut recherchiert. Das ist in dem jungen Alter wirklich anerkennenswert“, lobt Amtsärztin Dr. Anna Müller, welche die Schülerin sowie den betreuenden Lehrer Ronny Besançon zu einem Gespräch in das Gesundheitsamt eingeladen hatte. Neben anerkennenden Worten gab es von der Amtsärztin auch ein Buch zum Thema Hormone sowie einen vertiefenden Fachartikel für die Verfasserin der Facharbeit.

Lotte Pelzer erzählte im Gegenzug von ihrer Recherche, die sich zunächst schwierig gestaltete, da sie nur wenig Fachliteratur zum von ihr gewählten Thema finden konnte. Daher informierte sie sich auch in Online-Publikationen und setzte sich darüber hinaus mit einer passenden dänischen Studie auseinander. „Je länger ich mich mit dem Thema befasst habe, umso mehr Spaß hat es gemacht, weil ich immer mehr herausgefunden habe“, so die Schülerin.

Auf mehr als 20 Seiten erörtert sie ihre Leitfrage zur sogenannten Pillendepression und fokussiert sich dabei vor allem auf junge Frauen und Mädchen. „Ich habe das Thema ausgewählt, weil darüber viel zu wenig aufgeklärt wird“, sagt Lotte Pelzer. Zwar sei in der EU der Hinweis „Kann Depressionen und/oder depressive Verstimmungen auslösen“ auf dem Beipackzettel der Antibabypille Pflicht, jedoch würden gerade junge Frauen und Mädchen beim Verschreiben der Pille oftmals nicht ausreichend über diese Risiken informiert. In ihrer Facharbeit stellt die Schülerin anhand von Statistiken, Studien und Befunden Zusammenhänge zwischen der Antibabypille und Depressionen dar. In den ersten drei bis sechs Monaten nach Beginn der Einnahme der Pille sei die Wahrscheinlichkeit demnach am größten, dass Symptome einer Depression auftreten. Neben einer umfassenden Aufklärung vor der ersten Einnahme empfiehlt Lotte Pelzer daher in diesem Zeitraum auch einen Kontrolltermin beim Arzt.

Grundsätzlich müsse jedes Mädchen und jede Frau abhängig von den eigenen Lebensumständen die möglichen Risiken im Zusammenhang mit der Antibabypille abwägen. „Die Umstellung des Körpers durch Hormone stellt eine große Belastung dar“, schreibt sie im Resümee ihrer Facharbeit, ergänzt aber: „Eine ungewollte Schwangerschaft in einem jungen Alter kann viel belastender sein als die Pilleneinnahme.“ Dass sich Lotte Pelzer für ein medizinisches Thema entschieden hat, liegt unter anderem daran, dass sie sich für Psychologie und Neurobiologie interessiert. Sie kann sich auch vorstellen, später in diesem Bereich ein Studium zu absolvieren.

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