genaue Zeit - Aktueller Kalender | ♫ ♫ ► RADIO ONLINE ♫ ♫ |
Hotline +49 1234 5678

Reallöhne in Berlin und Brandenburg leicht gestiegen

15.01.2021 10:00
(Kommentare: 0)

Im 3. Quartal 2020 sind die Reallöhne, das heißt die preisbereinigten Bruttomonatsverdienste aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einschließlich Sonderzahlungen, leicht gestiegen. Nach den Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung lagen die Reallöhne in Berlin im Durchschnitt um 1,4 Prozent und in Brandenburg um 0,8 Prozent über denen des Vorjahresquartals, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit. Grund sind die stabilen Verbraucherpreise, die im gleichen Zeitraum in Berlin um 0,1 Prozent und in Brandenburg um 0,2 Prozent sanken. Die Nominallöhne stiegen gleichzeitig um 1,3 Prozent in Berlin und um 0,5 Prozent in Brandenburg.

Nachdem sowohl die Real- als auch die Nominallöhne im 2. Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahresquartal in Berlin um 2,9 Prozent bzw. 2,1 Prozent und in Brandenburg um 1,4 Prozent bzw. 0,4 Prozent den stärksten Rückgang seit mehr als zehn Jahren verzeichnet hatten, stiegen sie im 3. Quartal 2020 wieder an. Der starke Rückgang im Vorquartal ist im Wesentlichen auf den verstärkten Einsatz von Kurzarbeitergeld in Zeiten der Corona-Pandemie zurückzuführen. Das zur Abfederung der Verdiensteinbußen gezahlte Kurzarbeitergeld wird in der Vierteljährlichen Verdiensterhebung nicht berücksichtigt, denn es ist eine von der Bundesagentur für Arbeit gezahlte Lohnersatzleistung. Die Erhebung basiert jedoch ausschließlich auf den von Arbeitgebern gezahlten Verdiensten.

Von der positiven Lohnentwicklung im 3. Quartal sind die Branchen unterschiedlich stark betroffen: Während die Verdienste beispielsweise im Baugewerbe in beiden Bundesländern stiegen, wurden, wie auch schon im 2.Quartal, im Gastgewerbe, der Kultur-, Unterhaltungs- und Erholungsbranche die größten Verdienstrückgänge beobachtet. Im Berlin gingen die Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen im Gastgewerbe um 10,8 Prozent und im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung um 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zurück. In Brandenburg sanken die Verdienste im Gastgewerbe um 9,2 Prozent und im Kultur-, Unterhaltungs- und Erholungsbereich um 2,3 Prozent. Der Rückgang fiel im Vergleich zum 2. Quartal 2020, bedingt durch die teilweise Lockerung von Pandemiebeschränkungen, wesentlich geringer aus. Im Vorquartal hatten die genannten Branchen noch Rückgänge von 36,0 Prozent in Berlin und 30,2 Prozent in Brandenburg im Gastgewerbe, bzw. 14,4 Prozent in Berlin und 10,5 Prozent in Brandenburg in der Kultur-, Unterhaltungs- und Erholungsbranche registriert.

Methodische Hinweise: Bei der Vierteljährlichen Verdiensterhebung handelt es sich um eine Stichprobenerhebung, die in Berlin rund 2 000 und in Brandenburg rund 1 500 Betriebe des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungsbereiches mit in der Regel ab zehn Beschäftigte umfasst. Nur in wenigen ausgewählten Branchen des Dienstleistungsbereiches werden Betriebe ab fünf Beschäftigte befragt. Die Stichprobe wird jährlich neu gewonnen, wobei ein Sechstel der im Vorjahr einbezogenen Betriebe ausgetauscht wird. Der Nominallohnindex bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen aller vollzeit-, teilzeit- und geringfügig Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich bei gleicher Beschäftigtenstruktur wie im Vorjahr ab. Der Reallohnindex stellt diese Verdienstentwicklung der Entwicklung der Verbraucherpreise gegenüber. Mit Berichtsmonat Januar 2019 wurde der Verbraucherpreisindex einer Revision unterzogen und auf das neue Basisjahr 2015≙100 umgestellt. Neben der Neuberechnung des Verbraucherpreisindex war damit eine Neuberechnung des Reallohnindex zurück bis 2007 verbunden.

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

Zurück

Einen Kommentar schreiben
© All rights reserved
German English