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Verbraucherpreise lassen Reallöhne in Berlin sinken und dämpfen Zuwachs in Brandenburg

10.10.2018 14:10
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Vor allem gestiegene Verbraucherpreise haben dafür gesorgt, dass im 2. Quartal 2018 die Reallöhne, das heißt die preisbereinigten Bruttomonatsverdienste aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einschließlich Sonderzahlungen, in Berlin gesunken und in Brandenburg deutlich schwächer gestiegen sind als zuvor. Nach den Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung lagen die Reallöhne in Berlin im Durchschnitt um 0,6 Prozent unter denen des Vorjahresquartals, während sie in Brandenburg um 1,0 Prozent höher ausfielen, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit. Die Verbraucherpreise nahmen im gleichen Zeitraum in Berlin um 2,2 Prozent und in Brandenburg um 2,0 Prozent zu. Die Nominallöhne stiegen in Berlin um 1,6 Prozent und in Brandenburg um 3,0 Prozent, sodass der Preisanstieg in Berlin nicht mehr ausgeglichen werden konnte. In Brandenburg war das hingegen weiterhin möglich.

Neben einem höheren Anstieg der Verbraucherpreise waren wesentlich langsamer gestiegene Nominallöhne Ursache des Reallohnrückgangs in Berlin. Bei den Verbraucherpreisen war es der höchste Quartalsanstieg seit dem 3. Quartal 2013. Gleichzeitig betrug der Zuwachs der Nominallöhne nach 3,8 Prozent im 1. Quartal 2018 mit 1,6 Prozent im 2. Quartal 2018 weniger als die Hälfte. In Brandenburg war es der höchste Preisanstieg seit dem 1. Quartal 2012, während der nominale Verdienstzuwachs binnen Jahresfrist vom 1. bis zum 2. Quartal 2018 nur moderat von 3,4 Prozent auf 3,0 Prozent zurückging. So wurde trotz stärker gestiegener Verbraucherpreise noch ein Reallohnzuwachs erzielt.

In Berlin war die Verdienstentwicklung gegenüber dem 2. Quartal 2017 durch einen Rückgang der Nominallöhne im Produzierenden Gewerbe um 2,1 Prozent gekennzeichnet, während im Dienstleistungsbereich nominal 2,5 Prozent mehr verdient wurde. Der Nominallohn stieg im Berliner Finanz-und Versicherungsgewerbe um 6,8 Prozent und damit weit überdurchschnittlich, gefolgt vom Baugewerbe mit einem Anstieg um 5,3 Prozent. In Brandenburg erhöhten sich hingegen die nominalen Verdienste im Produzierenden Gewerbe um 3,8 Prozent. Sie stiegen damit weiterhin stärker als im Dienstleistungsbereich, wo 2,8 Prozent mehr gezahlt wurde. Den höchsten Nominallohnzuwachs gab es in Brandenburg mit 5,5 Prozent im Baugewerbe, gefolgt vom Gesundheits- und Sozialwesen mit 5,2 Prozent und dem Bereich Verkehr und Lagerei mit 5,0 Prozent.

In Abhängigkeit von der ausgeübten Tätigkeit hatten in Berlin ungelernte Beschäftigte mit 6,0 Prozent den größten und Führungskräfte mit 0,5 Prozent den geringsten nominalen Verdienstanstieg. In Brandenburg hingegen war der Zuwachs mit 5,1 Prozent bei den Führungskräften am stärksten und mit 2,1 Prozent bei den ungelernten Beschäftigten am schwächsten.

Das absolute Verdienstniveau war im Produzierenden Gewerbe nach wie vor deutlich höher als im Dienstleistungsbereich. Mit einem durchschnittlichen Bruttomonatsverdienst einschließlich Sonderzahlungen von 3 932 EUR wurden im 2. Quartal 2018 in der Berliner Produktion monatlich 621 EUR mehr als im Dienstleistungsbereich verdient. In der Brandenburger Produktion waren es mit durchschnittlich 3 241 EUR brutto im Monat rund 566 EUR mehr als im Dienstleistungssektor, wobei hier damit der Verdienstabstand im Vergleich zum 1. Quartal 2018 (358 EUR) sehr viel größer geworden ist. Weitere Ergebnisse bieten die Statistischen Berichte N I 1 - vj unter www.statistik-berlin-brandenburg.de.

Methodische Hinweise: Bei der Vierteljährlichen Verdiensterhebung handelt es sich um eine Stichprobenerhebung, die in Berlin rund 2 000 und in Brandenburg rund 1 500 Betriebe des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungsbereiches mit in der Regel ab 10 Beschäftigte umfasst. Nur in wenigen ausgewählten Branchen des Dienstleistungsbereiches werden Betriebe ab 5 Beschäftigte befragt. Die Stichprobe wird jährlich neu gewonnen, wobei ein Sechstel der im Vorjahr einbezogenen Betriebe ausgetauscht wird. Der Nominallohnindex bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen aller vollzeit-, teilzeit- und geringfügig Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich bei gleicher Beschäftigtenstruktur wie im Vorjahr ab. Der Reallohnindex stellt diese Verdienstentwicklung der Entwicklung der Verbraucherpreise gegenüber

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