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Wegen Inflation: Haushalte im Kreis Havelland verlieren 69 Millionen Euro

28.07.2022 13:32
(Kommentare: 1)

Massive Kaufkraftverluste im Zuge des Kriegs gegen die Ukraine

Von jedem Zehner bleiben längst nicht mehr zehn Euro übrig: Die hohe Inflation belastet insbesondere Menschen mit kleinem Portemonnaie. Die Gewerkschaft NGG fordert gezielte Entlastungen für Geringverdienende. Foto: NGG | Alireza Khalili

Gewerkschaft NGG: „Menschen mit geringen Einkommen gezielt entlasten“

Inflation frisst Einkommen auf: Wegen rasant steigender Preise gehen den Haushalten im Landkreis Havelland in diesem Jahr rund 69,3 Millionen Euro an Kaufkraft verloren – vorausgesetzt, die bisherige Teuerungsrate zieht nicht noch weiter an. Allein bei Lebensmitteln müssen die Verbraucherinnen und Verbraucher mit Mehrausgaben von 33,6 Millionen Euro rechnen. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit. Die NGG beruft sich hierbei auf eine regionale Kaufkraftanalyse des Pestel-Instituts (Hannover). Danach sind Menschen mit schmalem Portemonnaie besonders betroffen: In den 25.000 Haushalten, in denen im Kreis Havelland Alleinerziehende und Singles mit einem monatlichen Nettoeinkommen von weniger als 2.000 Euro leben, belaufen sich die hochgerechneten Kaufkraftverluste – vom Heizen bis zum Einkauf im Supermarkt – bis Jahresende auf 14,7 Millionen Euro.

NGG-Regionalgeschäftsführer Sebastian Riesner spricht von „alarmierenden Zahlen“. Durch die Preissteigerungen drohten soziale Verwerfungen, wenn die Politik nicht durch weitere, gezielte Entlastungen gegensteuere. „Vom Kellner bis zur Bäckereifachverkäuferin – Beschäftigte, die keine Spitzenverdiener sind, müssen derzeit jeden Cent zweimal umdrehen. Wer ohnehin schauen muss, wie er bis zum Monatsende durchkommt, bei dem schlagen die aktuellen Mehrausgaben enorm zu Buche“, so Riesner. Laut Pestel-Institut sind die gestiegenen Lebensmittelpreise ein besonderer Inflationstreiber: Der durchschnittliche Haushalt im Kreis Havelland hat in der ersten Jahreshälfte allein bei Nahrungsmitteln eine Zusatzbelastung von 37 Euro im Monat zu tragen. Die Mehrausgaben für Energie belaufen sich auf monatlich 31 Euro, Mobilität verteuerte sich um acht Euro.

Nach Beobachtung der NGG treffen die Preissprünge im Supermarkt „ausgerechnet die Menschen besonders stark, die selbst mit Lebensmitteln arbeiten – ob im Restaurant, in der Brauerei oder in der Backwarenfabrik“. Zwar sei es der Gewerkschaft in diesem Jahr gelungen, durch Tarifabschlüsse etwa im Gastgewerbe kräftige Lohnerhöhungen zu erzielen. Die Inflation drohe jedoch, diese zunichte zu machen. „Was wir jetzt brauchen, sind spezielle Hilfen für Beschäftigte mit geringen Einkommen. Aber auch für Rentnerinnen und Rentner, Studierende und Arbeitsuchende. Die bisherigen Entlastungspakete der Bundesregierung reichen nicht aus. Die Ampel muss nachlegen“, fordert Riesner.

Der Geschäftsführer der NGG-Region Berlin-Brandenburg spricht sich für einen „Energiepreisdeckel“ aus, um Privathaushalte vor explodierenden Kosten für Gas und Strom zu schützen. Dabei müssten alle Entlastungen sozial ausgewogen sein. Riesner: „Starke Schultern können mehr tragen als schwache. Deshalb wäre es auch konsequent, Reiche stärker an der Finanzierung der Krisenlasten zu beteiligen – zum Beispiel durch eine einmalige Vermögensabgabe.“

 

Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)
Region Berlin-Brandenburg

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Kommentar von D. heymann |

Die Havellander werden mehr als 69 Mio, verliernen. Anderere Landkreise auch. Derzeit wird das Geld in alle Hillesrichtungen für alles und jeden nur so rausgeschmissen.
Umverteilt wird vom Mittelstand nach unten. Mal sehen wie lange es den Mittelstand noch gibt.
Ein Blick in die Stadt lässt erkennen, dass hier viele nur den ganzen Tag von links nach rechts laufen, abends dann noch einige nachtaktiv sind. Arbeit eher nicht beabsichtigt ist.
Also los - hier muss unterstützt werden!!!

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