Zoll deckt großes Drogenlabor in Nauen auf
Berlin (ots)
Im Auftrag der Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität in Frankfurt (Oder) konnte durch Einsatzkräfte des Zollfahndungsamtes Berlin-Brandenburg am Mittwoch, dem 29.10.2025 ein illegales Labor zur Herstellung synthetischer Drogen in Nauen ausgehoben werden. Zwei mutmaßliche Täter wurden festgenommen. Insgesamt wurden etwa 400 Kilogramm der synthetischen Drogen 3-CMC und 4-CMC, ein als Partydroge beliebtes psychoaktives Rauschmittel, aufgefunden und sichergestellt. Des Weiteren wurden über 200.000 Euro Bargeld beschlagnahmt.
Seit Mai 2025 war das Zollfahndungsamt den Tätern auf der Spur. Bei dem mit Unterstützung der Bundespolizei und der Landespolizeien Berlin und Brandenburg durchgeführten Zugriff staunten die Beamten nicht schlecht. In einer Lagerhalle auf ca. 500 m² konnten große Mengen an Kanistern aller Größen und mit bislang noch unbekannten Chemikalien gefüllte offene Wannen festgestellt werden. Da eine sofortige Begehung der Halle aus Sicherheitsgründen nicht möglich war, wurde diese vorerst gesichert. Durch austretende Dämpfe erlitten drei Beamte am ersten Einsatztag leichte Verätzungen und mussten im Krankenhaus behandelt werden.
Im Verlaufe der folgenden sechs Tage konnten unter erschwerten Bedingungen mit Unterstützung des Katastrophenschutzes der freiwilligen Feuerwehren Havelland und Märkisch-Oderland, von Chemikern des Bildungs- und Wissenschaftszentrums sowie Kräften des Technischen Hilfswerks die Halle fachgerecht geleert und die darin befindlichen Stoffe sicher in ein Zwischenlager verbracht werden. Zur Räumung wurden insgesamt zwölf Container benötigt, teilweise mussten Chemikalien durch eine spezialisierte Firma entsorgt werden.
Die beiden festgenommen Tatverdächtigen, ein 41-jähriger Pole und ein 50-jähriger Ukrainer, wurden am 30.10.2025 der Haftrichterin des Amtsgerichts Nauen vorgeführt, die antragsgemäß Untersuchungshaft wegen des dringenden Tatverdachtes der gemeinschaftlichen bandenmäßigen unerlaubten Herstellung und des Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge anordnete.
Einsatzleiter Henner Grote vom Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg: "Das ist das größte Labor, das ich in meiner über 30-jährigen Zeit bei der Drogenfahndung gesehen habe".
Die Ermittlungen dauern an.
Quelle: Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg







